Nouvelles (Novellen)

Nouvelles (Novellen)

Compagnie Philippe Saire, Lausanne

Samstag 20. Nov. // 19.00 – 20.15 Uhr Schauspielhaus

  • Tanz

Tanzszenen nach Motiven von Marguerite Duras

Lichtflecken, Lichtbahnen, Lichtquadrate schaffen einen unendlich wirkenden Theaterraum, der nur durch eine Wand begrenzt ist, die im Zwielicht blau leuchtet. Diese Wand wollen die Frauen und Männer überklettern, an dieser springen sie wütend hoch, an ihr lehnen sie sich schutzsuchend an. Die Wand wird zum Fixpunkt, zeigt die Grenze, gegen die alle innerlich anlaufen.

In elf Szenen gliedern sich die faszinierenden, völlig neuartigen Bewegungsabläufe, die Philippe Saire in Auseinandersetzung mit den Büchern der französischen Schriftstellerin Marguerite Duras schuf. Keine speziellen Bücher, sondern deren Themen und Atmosphäre regten Saire zu einer freien Interpretation an. Wie die Duras zeigt er präzise, wie etwas geschieht, nicht, warum es passiert.

Besonders bekannt wurde die heute 79jährige Schriftstellerin durch die Verfilmung ihres Romans »Hiroshima mon amour« und ihr autobiografisches, skandalumwittertes Buch »L’amant« (»Der Liebhaber«), für das sie 1984 in Paris den Prix Goncourt erhielt.

Bei der Musik zu »Nouvelles« handelt es sich um eine Originalkomposition für zwei Violinen, Violoncello, Posaune und Schlagzeug von Jean-François Bovard, die für Struktur und Stimmung des Abends eine starke Rolle spielt.

Philippe Saire ist ausgebildeter Tänzer, arbeitete früher in Paris und schuf bisher 15 Choreografien. Im Jahre 1986 gründete er seine Compagnie, die heute zu den besten und interessantesten Tanztruppen der Schweiz gehört. Sie arbeitet im französischsprachigen Lausanne sowie im Nachbarort Morges und gastierte auf zahlreichen bedeutenden Tanzbühnen Europas und Amerikas. Erstmals kommt die Truppe nun nach Ostdeutschland.


»Die Spannung im Halbdunkel von Bühne und Zuschauerraum baut sich schnell auf, das Tanzgeschehen hypnotisiert … Nichts zwischen Mann und Frau ist auf Dauer lebbar, jede Leidenschaft bleibt Sehnsucht. Wirklich nahe kommen sich nur Liebe und Tod. Philippe Saire tastet sich verblüffend konkret an Marguerite Duras heran« (tanz international, Köln, 6/1993).

Deutschlandpremiere

Das Gastspiel erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch Pro Helvetia, Zürich / Loterie Suisse Romande / Canton de Vaud / Ville de Lausanne / Ville de Morges / Banque Cantonale Vaudoise.

Die Musik wird eingespielt.

Konzeption: Philippe Saire, Jean-Marie Bosshard

Choreografie: Philippe Saire

Musik: Jean-François Bovard

Bühnenbild: Jean-Marie Bosshard

Kostüme: Regina Martino

Licht: Christian Yerly, Jean-Marie Bosshard

Tänzer: Marc Berthon, Charles Linehan, Philippe Saire, Julie Salgues, Rahel Vonmoos

Archiv 1993

3. Festivaljahr