pitié! (Erbarme Dich!)

pitié! (Erbarme Dich!)

Les Ballets C. de la B. / Alain Platel & Fabrizio Cassol, Gent

Samstag 08. Nov. // 19.30 – 21.30 Uhr
Sonntag 09. Nov. // 19.30 – 21.30 Uhr (Festivalabschluss)
Centraltheater (ehemals Schauspielhaus)

  • Tanz

Menschen warten auf der Straße und bilden Grüppchen. Dann plötzlich bricht es aus einem heraus, der andere folgt nach, gemeinsam bilden alle das Bild einer Pietà. Kann unsere Fähigkeit zur Anteilnahme über ein bloßes Erbarmen hinausgehen? Was bedeutet es heute, ein Opfer zu bringen oder sogar, sich selbst zu opfern?

Die »Matthäuspassion« von Johann Sebastian Bach (1685-1750) wurde 1729 in der Leipziger Thomaskirche uraufgeführt. Jetzt dient sie dem Komponisten und Saxofonisten Fabrizio Cassol, geboren 1964 im belgischen Ougrée, als Inspirationsquelle für eine eigenständige, moderne Komposition mit Jazz- und Folkelementen.

Alain Platel, geboren 1956 in Gent, gründete 1986 die Compagnie Les Ballets C. de la B. und ist einer der bedeutendsten Choreografen und Regisseure unserer Zeit. Bei der euro-scene Leipzig war er bisher mit fünf Stücken zu Gast: »La Tristeza cómplice« (»Die Traurigkeit teilen«, 1996), »Bernadetje« (1997), »Iets op Bach« (»Kleinigkeiten zu Bach«, 1998), Allemaal Indiaan« (»Jedermann ist ein Indianer«, 2000) und »vsprs« (2006). Mit »pitié!« (»Erbarme Dich!«) wendet er sich ein zweites Mal der Musik von Bach zu.


»Platel sucht gleichsam den göttlichen Funken im Menschen; er fahndet mit jeder Szene nach dem Ausdruck für die Leidens- und Einfühlungvielfalt … Vielleicht ist es das Erstaunlichste dieses Abends, dass Platel einem den Kopf tief ins Herz steckt, man dabei aber nicht in Sentiment versackt« (Dirk Pilz, Berliner Zeitung, 04.09.2008).

Im Anschluss an beide Vorstellungen findet ein Publikumsgespräch statt.
Moderation: Klemens Wannenmacher, Coaching und Kulturberatung, Berlin

Am 11. Nov., 17.00 Uhr, wird der Film »Tanz und Ekstase – Alain Platels ›vsprs‹« im Festivalcafé gezeigt. Gespräch mit Alain Platel: Michael Freundt, Berlin

Uraufführung: 02.09.2008, Jahrhunderthalle, Bochum

Internetseiten der Compagnie: www.lesballetscdela.be / www.fransbrood.com

Produktion: Les Ballets C. de la B., Gent, Koproduktion: Théâtre de la Ville, Paris / Le Grand Théâtre de Luxembourg / TorinoDanza, Turin / RUHRtriennale 2008, Bochum / Koninklijke Vlaamse Schouwburg, Brüssel

Das Gastspiel in Leipzig erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch Ministerie van de Vlaamse Overheid, Brüssel.

Inszenierung: Nikolaus Habjan

Puppenbau: Nikolaus Habjan, Marianne Meinl

Musik: Kyrre Kvam

Bühnenbild: Jakob Brossmann

Kostüme: Cedric Mpaka

Video: Johannes Hammel

Lichtdesign: Günter Zaworka

Darsteller*innen und Puppenspiel: Hanna Binder, Sabrina Ceesay, Bettina Kerl, Linshalm, Tim Breyvogel, Tilman Rose

Einführung vor der Vorstellung: Nikolaus Habjan, Wien,
und Marie Rötzer, Intendantin Landestheater Niederösterreich, St. Pölten

Archiv 2008

18. Festivaljahr