Sho-bo-gen-zo

Sho-bo-gen-zo

Centre chorégraphique national d'Orléans / Josef Nadj

Mittwoch 09. Nov. // 19.30 – 20.30 Uhr
Donnerstag 10. Nov. // 19.30 – 20.30 Uhr
Theater der Jungen Welt

  • Tanz

Deutschlandpremiere

»Tonstörung« – Der Samurai und seine Dienerin begeben sich auf eine Zeitreise zur Epoche des Zen-Buddhismus. Sie tragen traditionelle Masken. Später jedoch wechseln sie mit schlichten, dunklen Kostümen in die gegenwärtige Zeit. Zwei Musiker bilden eine Art Rahmen für die Tänzer, die das Geheimnis der Zeit und der Existenz des Seins ergründen.

Das Quartett erforscht gemeinsam das Mysterium des Wandels und des gegenwärtigen Augenblicks. Poetische, intensive und feinfühlige Momente wechseln mit abgesetzten, abrupten Formen und einer intimen, meditativen Stimmung voller Zartheit.

Mit »Sho-bo-gen-zo« zieht Josef Nadj eine direkte Linie zu »Shôbôgenzô« (»Die Schatzkammer des wahren Dharma-Auges«), dem Hauptwerk des japanischen Zen-Meisters Dôgen, der im 13. Jahrhundert lebte.

Josef Nadj ist einer der bekanntesten Choreografen Frankreichs. Er wurde 1957 in Kanjiza – einem Dorf der ungarischsprachigen Region Vojvodina im ehemaligen Jugoslawien, heute Serbien – geboren. Seit 1995 leitet er das Centre chorégraphique national d’Orléans, mit dem er in der ganzen Welt gastiert. Bei der euro-scene Leipzig zeigte er 1992 »Comedia tempio« (»Tempelkomödie«) und 2008 »Entracte« (»Pause«), »Woyzeck – ou L’ébauche du vertige« (»Woyzeck – oder Der Entwurf des Taumels«) und »Journal d’un inconnu« (»Tagebuch eines Unbekannten«).


»Mit dem kleinformatigen Stück ›Sho-bo-gen-zo‹ beauftragt Josef Nadj … erneut das Tanzen mit einer existentiellen Mission: Zwischen dem Auf-die-Probe-stellen und Sinneslust, seinem Leben einen Sinn geben, indem man es sublimiert. Jeden Tag ein paar Minuten reines Gegenwärtigsein« (Rosita Boisseau, Le Monde, Paris, 23.01.2010).

Im Anschluss an beide Vorstellungen findet ein Publikumsgespräch statt.
Moderation: Thomas Hahn, Journalist, Paris

Josef Nadj wählte als Carte blanche die Performance »E.I.O.« von Dragana Bulut, Belgrad, Maria Baroncea & Eduard Gabia, Bukarest. Im Anschluss an beide Vorstellungen am 11. und 12. Nov. nimmt Josef Nadj am Publikumsgespräch teil.

Er ist außerdem Mitglied der Jury »Das beste deutsche Tanzsolo« am 11., 12. und 13. Nov.

Uraufführung: 11.09.2008, Kanjiza
Kontakt: www.josefnadj.com
Produktion: Regional Creative Atelier Josef Nadj, Kanjiza
Koproduktion: Jugokoncert, Belgrad / Pecs 2010 ECC (European Capitale of Culture) / Centre chorégraphique national d’Orléans / Théâtre de la Bastille, Paris
Das Gastspiel in Leipzig erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch Institut français d’Allemagne, Berlin und Leipzig.

Choreografie und Raumgestaltung: Josef Nadj

Komposition: Joëlle Léandre, Akosh Szelevényi

Kostüme: Aleksandra Pesic, Françoise Yapo

Masken: Jacqueline Bosson

Lichtdesign: Rémi Nicolas

Tänzer: Rosana Hribar, Kaja Janjić, Katja Legin, Ana Mrak, Mateja Rebolj

Musiker: Joëlle Léandre (Kontrabass), Akosh Szelevényi (Polyinstrumente)

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