Dienstag 06. Nov. // 19.30 – 20.45 Uhr
Schauspielhaus / Schauspiel Leipzig
Festivaleröffnung
Carte blanche: Das Gastspiel wurde ausgewählt durch Rolf Dennemann, künstlerischer Leiter des Festivals off limits, Dortmund.
Körpertheater
Konzeption und Inszenierung: |
Gisèle Vienne |
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Musik: |
KTL / Stephen O’Malley, Peter Rehberg |
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Text und Dramaturgie: |
Dennis Cooper |
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Roboter: |
Alexandre Vienne |
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Puppen: |
Raphaēl Rubbeus, Dorothéa Vienne-Pollak, Gisèle Vienne |
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Lichtdesign: |
Patrick Riou |
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Technische Leitung: |
Nicolas Minssen |
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Darsteller: |
Margrét Sara Gujónsdóttir, Elie Hay, Anne Mousselet, Jonathan Capdevielle, Guillaume Marie |
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Musiker: |
KTL / Stephen O’Malley, Peter Rehberg |
Mit wenigen englischen Textpassagen / deutsche Übersetzung im Abendprogramm
Ein Friedhof im Winter, Melancholie und Obsession, Black-Metal-Konzert und hochexplosive Spannung – all das ist das Stück »Kindertotenlieder«. Tänzer, Musiker und Puppen wandeln hier als Untote in unserer Welt umher und lassen dabei Fiktion und Realität gnadenlos verschwimmen.
In abstrakt-spielerischer Form wird das Thema des Todes und der Verlorenheit von Kindern faszinierend aktuell auf die Bühne gebracht. Inspiriert wurde die französische Performancekünstlerin Gisèle Vienne von der Stimmung (nicht der Musik!) des gleichnamigen Liederzyklus’ von Gustav Mahler (1860-1911) und durch den Mythos der »Perchten« – heidnische Kreaturen, die im Winter Schutz gegen Dämonen und Geister bieten. Der amerikanische Autor Dennis Cooper, geboren 1953 in Kalifornien, untersuchte die in diesen österreichisch-bayerischen Bräuchen enthaltene Grausamkeit, Unschuld und Buße.
Gisèle Vienne wurde 1976 in Charleville-Mézières nahe der belgischen Grenze geboren. Sie ist halb französischer, halb österreichischer Abstammung und lebt in Paris und Grenoble. Nach ihrem Philosophiestudium absolvierte sie von 1996-99 eine Ausbildung zur Puppenspielerin und gilt derzeit als Shootingstar der französischen Theaterszene. Sie begeistert und verstört gleichermaßen mit ihren ungewöhnlichen Stücken wie »I apologize« (»Ich entschuldige mich«, 2004) und »Une belle enfant blonde« (»Ein hübsches blondes Mädchen«, 2005).
»Der Stoß kam von vorn, musikalisch und eiskalt. Ein Aufprall ohne Provokation, sondern viel mehr verbunden mit Reflexion und Verführung … Wo sind Wahrheit und Lüge, wo unterscheidet sich die Fiktion von der Realität?« (Ouest-France, Rennes, 02.03.2007)
Uraufführung: 28.02.2007, Le Quartz, Brest
Internetseiten der Compagnie: www.lequartz.com / www.g-v.fr
Produktion: DACM in Zusammenarbeit mit Le Quartz – Scène nationale de Brest
Koproduktion: Le Quartz – Scène nationale de Brest, Les Subsistances, Lyon / Centre Chorégraphique National de Franche-Comté, Belfort / Centre national de danse contemporaine, Angers
Das Gastspiel in Leipzig erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch die Französische Botschaft, Berlin, Bureau du Théâtre et de la Danse, Berlin, und Institut Français de Leipzig.