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Diskussion

ReLOVEution NOW!

Gesprächsrunde mit Joulia Strauss

in Kooperation mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen

Foto: Mirella Frangella

Bildung als Kunst ist der Schlüssel für den Wandel weg vom spekulativen Wachstum und hin zu einer alternativen gesellschaftlichen Entwicklung. In dieser Absicht rief Joulia Strauss 2012 die Avtonomi Akadimia ins Leben. An genau dem Ort in Athen, wo Platon vor fast 2500 Jahren gelehrt hat. Im Talkformat ReLOVEution NOW! gibt sie einen Einblick in ihre Arbeit und wie sie Kunst, Technologie, Politik und Aktivismus vereint.

6. November: No Future? Wie wir uns für eine lebenswerte Zukunft verändern müssen.

Die aktuellen Klimabewegungen sind vielfältig, laut, jung und kompromisslos- und erhalten große gesellschaftliche Resonanz. Ihr grundsätzliches Credo ist: Die Klimakrise ist eine reale Bedrohung für die menschliche Zivilisation – es braucht ein Politik, die dieser Aufgabe endlich gerecht wird. Wieso werden diese Bewegungen innerhalb kurzer Zeit so stark? Welche Allianzen müssen sie schließen, um auch politisch wirkmächtig zu werden? Welche Potentiale und Fallstricke liegen noch vor ihnen und wie nachhaltig können sie sich aufstellen? Selten waren Wissenschaft und Aktivismus so einig in ihren Forderungen, wie wir nicht nur hoffnungslos in die Zukunft blicken, sondern unser (Zusammen-)Leben und Wirtschaften endlich nachhaltig aufstellen.

Nur eine deutliche sozial-ökologische Wende kann die Folgen des Klimwandels bremsen. Welche Szenarien können jetzt realistisch umgesetzt werden? Wie kommen wir dorthin und welche Kräfte werden sich im Kampf für eine lebenswerte Zukunft durchsetzen?

Diese und weitere Fragen diskutieren wir mit unseren Gästen: Harald Welzer ist Wissenschaftler, Autor und Direktor von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit. Er setzt sich für die sozialökologische Transformation und den Erhalt der offenen Gesellschaft ein. Linus Bauer, Studierender in Leipzig, engagiert sich bei Fridays for Future und der Grünen Jugend.

7. November: Alles fühlt? Eigenrechte der Natur als Vision einer neuen Gemeinschaft

Wenn Tiere, Bäume und sogar Berge ein Bewusstsein haben, leitet sich daraus auch eine gleichberechtigte Gemeinschaft aller Teile unseres gemeinsamen Ökosystems ab. Eine solche Perspektive stellt unser westliches Hierarchiesystem von Natur und Lebewesen grundsätzlich in Frage. Eine logische Folge wäre dann, der Natur eigene, durchsetzbare Rechte zu verleihen – konkret hieße das beispielsweise, ein Wald könnte sich, juristisch vertreten, gegen seine Abholzung wehren.

Wir wollen diskutieren, wie diese Vision für eine andere Form des Zusammenlebens theoretisch und praktisch aussehen kann. An welche Denktraditionen und Lebensweisen knüpft ein ein solches Konzept an? Welche neuen Potentiale eröffnen sich für eine ökologisch lebenswerte und sozial gerechte Zukunft für uns alle? Wo beginnt aktuell dieser Wandels des Denkens und wird sogar bereits rechtlich konkret?

Mit Andreas Weber, Biologe, Philosoph, Schriftsteller. In seinem Buch INDIGENIALITÄT schreibt er: „Wenn wir die Welt wieder zu einem lebenswerten Ort machen wollen, sollten wir das Indigene in uns selbst entdecken. Der zweite Gesprächsgast ist Jula Zenetti, Juristin und Doktorandin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und promoviert zum Thema “Eigenrechte der Natur“. Sie sagt: „Wir müssen aufhören, die Natur als Dienerin des Menschen zu sehen und ihre Wertigkeit auch rechtlich anerkennen.“

Joulia Strauss ist Bildhauerin, Medien- und Performancekünstlerin. Sie entstammt dem Volk der Mari, eine der letzten indigenen Kulturen Europas mit einer schamanistischen Tradition, die ihre Heimat im Gebiet der Wolga im äußersten Osten Europas haben. Sie wurde in Leningrad geboren und lebt heute zwischen Athen und Berlin.

www.joulia-strauss.net

Hauptförderer

Die euro-scene Leipzig wird institutionell gefördert von der Stadt Leipzig, Kulturamt und durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Säschsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.