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Tanz

THIS IS A PREMIERE

Cristiana Morganti + Emanuele Soavi (Wuppertal / Pistoia / Köln)

Koproduktion | Deutsch | ab 12 Jahren

Martin Rottenkolber
Das Bild zeigt die beiden Choreograf:innen Cristiana Morganti und Emanuele Soavi. Beide sind mitten in derBewegung, sie beugen sich vor, beide Arme gehen nach hinten. Das Licht in dem Foto ist sehr warm und wirkt gelb, der Ort wirkt industriell.

Diese ungewöhnliche Zusammenarbeit vereint erstmals zwei starke Persönlichkeiten der internationalen Tanzwelt – Cristiana Morganti und Emanuele Soavi. Gemeinsam stehen sie auf der Bühne: die langjährige Protagonistin des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, heute freie Choreografin, und der von William Forsythe und Jiří Kylián geprägte Choreograf, der seit dreizehn Jahren die Compagnie incompany in Köln leitet. Als Performende und als Autorin und Autor erkunden sie in einem Zusammenspiel aus Worten, Gesten und Tanz ihr Verständnis von Kunst und Theater – und fragen zugleich nach ihrer Herkunft. Eine Italienerin aus Rom und ein Italiener aus Ferrara, die seit über zwanzig Jahren überwiegend in Deutschland leben und arbeiten.

THIS IS A PREMIERE ist ein choreografischer Erinnerungsraum. Ein Spiel mit Fundstücken, ein Neu-Zusammensetzen von Erlebtem. Szenen aus früheren Stücken und persönliche Erfahrungen verdichten sich zu körperlichen Reflexionen. Daraus entstehen neue Ideen, Assoziationen, Bilder.

Das Ergebnis ist ein pointiertes Porträt zweier künstlerischer Lebenswege. Und eine kritische Diskussion über die aktuellen Codes der Tanzwelt: Moden und Trends, unausgesprochenen Erwartungen und klaren Einschränkungen sowie immer strengeren Produktionsanforderungen. Cristiana Morganti und Emanuele Soavi inszenieren sich selbst – und tun das mit so viel Witz und Selbstironie, dass aus dem vermeintlichen Narzissmus ein wunderbar verspielter Kommentar zur Kunst wird.

Biografien

CRISTIANA MORGANTI schloss ihr Studium in Klassischem Tanz an der Nationalen Tanzakademie in Rom und in Modernem Tanz an der Folkwang Hochschule in Essen ab. Ihre Ausbildung vertiefte sie in Dänemark beim Odin Teatret von Eugenio Barba. In den folgenden Jahren arbeitete sie mit zahlreichen etablierten Choreograf:innen zusammen, darunter Susanne Linke, Urs Dietrich, Felix Ruckert und Joachim Schlömer.

Von 1989 bis 1992 war sie Mitglied der Compagnie Neuer Tanz unter der Leitung von VA Wölfl und Wanda Golonka. Sie wirkte an der Entstehung der Stücke Räumen, Gelage, Sieben Miniaturen, Ballett Nr. 5 mit und tanzte in vielen Repertoirestücken, darunter Leitz, Die Schiefe, Das Böse Minute.

Von 1993 bis 2014 war sie Solotänzerin im Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Sie tanzte in den meisten Repertoireaufführungen und wirkte an zahlreichen Neuschöpfungen mit, darunter Trauerspiel, Danzon, Der Fensterputzer, Masurca Fogo, O Dido, Agua, Nefés, Rough Cut und Bamboo Blues. Im Rahmen des Tanztheaters Wuppertal war sie außerdem in Pedro Almodóvars Film Sprich mit ihr (2001) sowie in Wim Wenders’ Pina (2011) zu sehen.

Mehr Informationen: https://cristianamorganti.de/

EMANUELE SOAVI begann seine Tänzerkarriere an der Opera Roma und am Teatro La Fenice in Venedig. Es folgten Engagements beim Ballet Dortmund und bei der holländischen Kompanie Introdans, wo er u.a. mit Jiri Kylian, Hans van Manen, William Forsythe und Mats Ek arbeitete. Seit 2006 arbeitet er als freischaffender Choreograph für freie Ensembles Kompanien, Theater und Hochschulen, u.a. Staatstheater am Gärtnerplatz München (dort zuletzt PETER PAN), Theater Aachen, Hochschule für Musik und Tanz Köln, ARTEz Dance Academy Arnheim (NL), Zürcher Hochschule (CH), MMcompany und AGORA Project Reggio Emilia (IT). Mit seinen Produktionen wurde er mehrfach für den Kölner Tanzpreis nominiert und 2009 mit diesem Preis ausgezeichnet.

Soavis Arbeiten wurden zu zahlreichen Gastspielen und internationalen Festivals in Deutschland, Frankreich, Italien, Irland, Kroatien, den Niederlanden, Österreich, Schweden, der Schweiz, Spanien, Südkorea und Weißrussland eingeladen.

2012 gründete Soavi sein eigenes Label EMANUELE SOAVI INCOMPANY. Lokal und international agierend, inhaltlich und strukturell vernetzend, entwirft es unterschiedlichste Formate zum Ausbau seiner Netzwerke, für Kooperationen mit Kunst-Institutionen und Künstler:nnen aller Sparten sowie zur Vergrößerung der eigenen Sichtbarkeit. Im Zentrum der künstlerischen Arbeit stehen die Befragung der Verhältnisse von Musik und Tanz, von Körper und Welt sowie die Weiterentwicklung einer spezialisierten Tanzsprache. In unterschiedlichsten Formaten schlägt das Ensemble – mit den Tanzkünstler:innen Federico Casadei, Taeyeon Kim, Lisa Kirsch, Lorenzo Molinaro – Brücken zwischen Experiment und Großprojekt, Forschung und Praxis, Erbe und Gegenwart, Institution und freier Szene, Künstler:innen und Publikum. Nicht zuletzt auch an tanzfernen Orten wie Museen, Kirchen, Hotels, Galerien, Clubs und Bildungseinrichtungen entstehen Grenzgänge zwischen den künstlerischen Genres bis hin zu Literatur und Bildender Kunst.

Mehr Informationen: https://emanuelesoavi.de

Credits

Idee + Choreografie + Performance Cristiana Morganti, Emanuele Soavi Lichtdesign Simone Mancini Kostüm Chiara Venturini Outside Eye Achim Conrad, Kenji Takagi Choreografische Assistenz + Mitarbeit Elena Copelli, Federico Casadei Soundediting Federico Casadei Technische Leitung Roman Srok Projektleitung + Vermittlung Miriam Leysner Redaktion + PR Anne-Kathrin Reif Produktionsmanagement Achim Conrad

Produktion Emanuele Soavi incompany + Cristiana Morganti Koproduktion euro-scene Leipzig, Pina-Bausch-Zentrum – Wuppertal, Centro Servizi Culturali Santa Chiara – Trento, TanzFaktur – Köln Förderer Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Unterstützung Teatri di Pistoia Centro di Produzione Teatrale – Pistoia, Teatro Comunale di Ferrara, NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Audiodeskription Beatrix Hermens, Matthias Huber, Cathi Matthies, Jana Rath – gefördert durch die Aktion Mensch

Kreation TanzFaktur, Köln, 24. Oktober 2025

Hauptförderer

Die euro-scene Leipzig wird institutionell gefördert von der Stadt Leipzig, Kulturamt und durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.