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Theater

Pleasant Island

Silke Huysmans & Hannes Dereere / CAMPO (Belgien)

Foto: Vlad Sokhin

Nauru ist ein kleiner Inselstaat im Pazifik, der von europäischen Entdeckern Pleasant Island getauft wurde. Die Geschichte dieser “angenehmen Insel” – die von 1888 bis zum Ersten Weltkrieg unter dem Protektorat des Deutschen Kaiserreiches stand – wird oft als Gleichnis auf unsere heutige Welt gesehen. Nauru wurde von den Auswirkungen der Kolonialisierung, des Kapitalismus, der Migration und der ökologischen Katastrophe schwer getroffen. Nach der Entdeckung riesiger Phosphatvorkommen wurde der Zwergstaat kurzzeitig zu einem der reichsten Länder der Welt. Jedes Fleckchen Land wurde bis in die letzte Ecke abgetragen und als Dünger für die Landwirtschaft in die ganze Welt verkauft. Nach der Plünderung ihrer natürlichen Ressourcen wurde die Insel in ökonomischen und ökologischen Trümmern hinterlassen. Um zu überleben, nimmt die Regierung heute gegen finanzielle Kompensationen unliebsame Asylbewerber:innen aus Australien auf und beherbergt diese in Gefangenenlagern.

Silke Huysmans und Hannes Dereere sind für ihre Feldforschung nach Nauru gereist. In dieser post-apokalyptischen Umgebung versuchen sie, die historische, ökologische und humanitäre Erschöpfung der Insel einzufangen. Wegen drohender Repressalien haben sie auf Kameraequipment verzichtet und ihre Interviews diskret mit dem Mobiltelefon aufgezeichnet. Die Ästhetik des Smartphones beherrscht auch das Bühnengeschehen und macht PLEASANT ISLAND zu einem außergewöhnlichen und bewegenden Dokumentartheaterstück.

www.campo.nu
www.silkehuysmanshannesdereere.com

Credits

Von + mit Silke Huysmans, Hannes Dereere Dramaturgie Dries Douibi Technik Anne Meeussen, Piet Depoortere Tonabmischung Lieven Dousselaere

Produktion CAMPO Koproduktion Kunstenfestivaldesarts, Spring Festival Utrecht, Beursschouwburg, Kunstenwerkplaats Pianofabriek, Veem House For Performance, Spielart & De Brakke Grond residencies Beursschouwburg, De Grote Post, KAAP, Kunstencentrum Buda, Kunst-enwerkplaats Pianofabriek, STUK & Veem House for Performance, LOD with the support of Vlaamse Gemeenschapscommissie & KAAP

Hauptförderer

Die euro-scene Leipzig wird institutionell gefördert von der Stadt Leipzig, Kulturamt und durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Säschsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.