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Performance

One Song – Histoire(s) du théâtre IV

Miet Warlop + NTGent (Belgien)

Festivaleröffnung

© Michiel Devijer

Eine Tribüne, ein Spielfeld, ein Team. Fanschals mit symbolischen Slogans und eine Geigerin auf dem Schwebebalken. Ein männlicher Cheerleader, ganz in Weiß gekleidet, und in Rot eine Schiedsrichterin am Megafon. Ein Sänger auf dem Laufband, begleitet von einem Schlagzeuger, der überall auftaucht. Dazu Flaggen und ein Lied, das die Stimmung immer weiter anheizt: In ONE SONG (ein Lied) wagt die Belgierin Miet Warlop den Spagat zwischen Sport, Wettkampf und Rockkonzert. Die 15 Performer:innen steigern sich in eine Art Trance, bis zur völligen Verausgabung. Wie eine Glaubensgemeinschaft in Ekstase scharen sie sich um ein Lied, das sinnstiftend den Geist ihrer Community verkörpert. Und das uns eine Frage stellt: Sind wir stark genug, um den Schatten unserer Vergangenheit zu entkommen? Die Performer:innen laufen und singen, skandieren, musizieren und hüpfen – immer schneller, immer furioser – wie in einer Introspektion unserer aktuellen öffentlichen Rituale. Versuchen dabei, Schmerz und Kummer im Spektakel zu ersticken, an dem sie sich selbst berauschen. Am Ende legen sie die Hand aufs Herz und singen eine Hymne, wie um sich gemeinsam über eine Apokalypse hinwegzutrösten: „Gram ist wie ein Fels in deinem Kopf – hart und rau“.

Mit ONE SONG erfindet Warlop ein Ritual über Abschied, Leben und Tod, Hoffnung und Auferstehung, über ihren intimen Kampf gegen das Trauma einer Familientragödie. So gelingt ihr ein aktueller und bei aller Lautstärke hochsensibler Blick auf die heutige conditio humana. Ein echter Paukenschlag!

www.mietwarlop.com

Credits

Text Miet Warlop (Beratung Jeroen Olyslaegers) Konzept + Regie + Bühne Miet Warlop Mit Simon Beeckaert, Elisabeth Klinck, Willem Lenaerts / Gilles Vandecaveye-Pinoy, Milan Schudel, Melvin Slabbinck, Joppe Tanghe, Karin Tanghe, Wietse Tanghe und Stanislas Bruynseels, Rint Dens †, Judith Engelen, Marius Lefever, Luka Mariën, Flora Van Canneyt, Max Colonne Dramaturgie Giacomo Bisordi Musik Maarten Van Cauwenberghe zusammen mit allen Sound Bart Van Hoydonck Kostüme Carol Piron + Filles à Papa Licht Dennis Diels Technik Oliver Houttekiet, Patrick Vanderhaegen Audiodeskription Isabella Brawata, Beatrix Hermens, Matthias Huber, gefördert durch die Aktion Mensch Kreation Festival d’Avignon, 8. Juli 2022

Produktion NTGent, Miet Warlop / Irene Wool vzw Koproduktion Festival d‘Avignon, DE SINGEL (Antwerpen), Tandem Scène Nationale (Arras-Douai), Théâtre Dijon Bourgogne Centre dramatique national, HAU Hebbel am Ufer (Berlin), La Comédie de Valence – Centre dramatique
national Drôme – Ardèche, Teatre Lliure (Barcelona) Unterstützung Flämische Regierung, Stadt
Gent, Tax Shelter von der Belgischen Förderalregierung Dank an Kris Auman, Imran Alam,
Barbara Vackier, Jasper Houttekiet, Familie Warlop, Rossana Miele, Lotte Van Craeynest, Christel
Simons, Patrick Vanderhaegen, Diana Campbell Betancourt Gastspielförderung Flanders State of the Art

Foto Michiel Devijver

Hauptförderer

Die euro-scene Leipzig wird institutionell gefördert von der Stadt Leipzig, Kulturamt und durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Säschsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.