Vom 8. bis 13. November 2022 wurden insgesamt 12 Produktionen unter anderem aus Belgien, Frankreich, Italien, Kongo, Mosambik und Ungarn auf die Bühne gebracht. Mit drei Uraufführungen und vier deutschen Erstaufführungen waren in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen aus den Bereichen Tanz und Theater zum ersten Mal in Deutschland zu erleben.
Starchoreograf Jan Martens nimmt die Straßenproteste 2019 in Hongkong zum Anlass, den Kampf um Demokratie, Freiheit und Bürger:innenrechte in ein Koordinatensystem aus räumlichen Normen und Bewegungsmustern zu übertragen.
Drei italienische Vollblut-Mamas leben vom Stricken und vom Feilbieten ihrer Körper. Sie repräsentieren ein weibliches Proletariat, welches doppelt und dreifach an den Rand gedrängt wird. Nur einem geht es noch miserabler: Arturo, der junge Autist, den die drei Frauen aufnehmen und pflegen.
Nach der Absage letztes Jahr nun endlich in Leipzig: das elektrisierende und preisgekrönte Tanzstück SOUL CHAIN, das Sharon Eyal choreografiert hat, die Ikone der jungen Generation von Choreograf:innen in Israel.
Die GROUP50:50, ein Kollektiv von Künstler:innen aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland, erinnert an das Schicksal von sieben „Pygmäen“-Skeletten, die ein Schweizer Arzt 1952 aus dem Kongo nach Genf gebracht hat.
TEATRO AMAZONAS erzählt davon, wie der Regenwald im Amazonasgebiet seit über 500 Jahren systematisch zerstört wird. Größenwahnsinnige und skrupellose europäische Abenteurer:innen, Industrielle und Investor:innen versuchen noch heute, den Lebensraum und die Kultur der dort beheimateten indigenen Völker gewaltsam in Besitz zu nehmen.
Die Leipziger FORWARD DANCE COMPANY wirft einen kritischen und persönlichen Blick auf das ikonische Ballett Schwanensee, das auch für ein idealisiertes Körperbild steht und fragt danach, was als vermeintlich „normal“ oder „schön“ gilt.
Sieben der besten ukrainischen Zirkusakrobat:innen zeigen uns in MY LAND eine Liebeserklärung an ihre Heimat. | Вони були на гастролях у Франції, коли почалася війна: цирковий віртуоз і шестеро віртуозів з різних регіонів України, які зібралися разом у Будапешті у 2018 році.
UBUNTU CONNECTION ist ein neues Battle-Format an zwei Abenden bei der euro-scene Leipzig: 16 Künstler:innen aus Tanz und Neuem Zirkus treten mit- und füreinander auf der Bühne an. Am ersten Abend stellen sich die Teilnehmer:innen mit Soloperformances vor, am zweiten folgt eine Battle-Session mit Live-Band.
Claire ist fünfzehn. Mit ihrem ersten Freund Fabien erlebt sie ihre erste Liebe, ihre erste sexuelle Beziehung. Nach dieser ersten Erfahrung ist Claire schwanger. Ungeplant!
Im Solotanzstück SAVUŠUN verbindet Sorour Darabi Reminiszenzen schiitischer Riten mit den eigenen Erfahrungen rund um geschlechtliche Identität, Angst und Leid. Wie können Menschen selbst über ihre Körper bestimmen, wenn sie weder Mann noch Frau sind und noch dazu einer kulturellen Minderheit angehören?
Drei Tänzer:innen und zwei Musiker laden uns in MENTIRAS APLAUDIDAS (Bejubelte Lügen) dazu ein, andere Perspektiven auf die Geschichte der Zivilisation zuzulassen und nicht davon auszugehen, dass „der Westen“ das einzige rationale sozio-politische System ist.
Zum Festivalabschluss in der Oper Leipzig haben wir Maguy Marin, die wichtigste Vertreterin des Tanztheaters in Frankreich, und den Leipziger Ballettchef Mario Schröder eingeladen, einen neuen gemeinsamen Doppelabend uraufzuführen.
Mit wichtigen Zeitzeug:innen und atemberaubenden Tanzszenen erzählt der Zweiteiler die Geschichte vom globalen Siegeszug des sogenannten Streetdance, dessen Anfänge sich bis zu der Zeit der ersten Sklavenschiffe und Plantagenwirtschaft in Amerika zurückverfolgen lassen.
Ein Dokumentarfilm über die große französische Tänzerin und Choreografin Maguy Marin mit Auszügen aus vielen ihrer Werke. Ihr Werdegang und ihre politischen Positionen sind ein Bekenntnis zu Kühnheit, Mut und Kampf.
Wir treten in eine neue Ära der postkolonialen Debatte ein. In diesem historischen Moment lädt die GROUP50:50 Künstler:innen, Aktivist:innen und Denker:innen aus Europa und Afrika ein, die Grundlagen für eine transnationale Restitutionsbewegung zu erarbeiten.
Trotz aller Zerstörung durch den russischen Angriffskrieg finden viele ukrainische Künstler:innen dennoch die Kraft, weiterzuarbeiten. In unserem Gespräch fragen wir nach der Lage von Kunst und Kultur während des Krieges. | У нашій розмові йтиметься про становище культури та мистецтва в часи війни. Як почуваються українські мисткині та митці в Україні та поза її межами?
Profitrainings mit Festival Künstler:innen, exklusive Einblicke in die Entstehung eines Stücks, in unterschiedliche Tanztechniken und künstlerische Arbeitsweisen.
Zum zweiten Mal präsentiert die euro-scene Leipzig in Kooperation mit 4fT Tanzplattform Leipzig an zwei Tagen die Dynamik und Innovationskraft der unabhängigen Tanzszene in Europa. Die Künstler:innen aus vier Ländern zeigen kurze Performances, Pitchings und Präsentationen und gehen anschließend in den Austausch mit dem Publikum.
Die euro-scene Leipzig wird institutionell gefördert von der Stadt Leipzig, Kulturamt und durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
